Die Globalisierung ist schon da
Sie finden Globalisierung doof? Mögen Sie nicht? Wenn Sie das hier gerade lesen, stecken Sie aber schon voll in der Globalisierung drin. Sollen wir wetten, dass Ihr Computer zu 90-100% in Asien produziert wurde? Finden Sie es auch gleichzeitig nicht auch nett, dass Sie im Internet rund um die Welt surfen können? Sind Sie sicher, dass Ihr Strom, mit dem Ihr Computer läuft, wirklich aus Deutschland kommt oder wurde er vielleicht von norwegischen oder schweizer Wasserkraftwerken importiert? Oder in einem Atomkraftwerk (nicht so schön) mit Uran aus Afrika erzeugt. Oder mit Erdöl (auch nicht so schön) aus Saudi-Arabien. Oder mit Solarzellen (schon schöner) aus China?Und was ist mit vielen anderen Dingen, in denen wir schon eine positive Globalisierung haben. Das ist so angenehm, dass es schon fast gar nicht mehr auffällt: Freunde im Ausland anrufen? Geht doch schon seit Jahrzehnten. Ins Flugzeug setzen und irgendwo auf der Welt hinfliegen? Klappt in der Regel ziemlich gut.
Trotzdem hat Globalisierung nicht unbedingt den besten Ruf. Globalisierung steht für viele für Ausbeutung, für Verluste von Arbeitsplätze im eigenen Land, für übermächtige Großkonzerne, die sich auch allzugerne über nationales (Steuer-)Recht hinweg setzen und mehr.
Das sind die Schattenseiten der Globalisierung, die verschwinden müssen! Das ist keine Frage! Weiter unten auf der Seite finden Sie vieles zu den akuten Problemen, aber trotzdem möchte ich hier auch einmal die positiven Seiten der Globalisierung betrachten: viele sind so unauffällig, dass sie leider schon völlig selbstverständlich geworden sind und daher keine Aufmerksamkeit oder Wertschätzung erhalten.
Leider stürzen sich Medien, aber auch Parteien, politische Scharfmacher und viele andere nur allzugerne auf die Schattenseiten, blenden das Positive aber viel zu oft aus.
......
Globalisierung positiv
.....Regionale Stärken nutzen
.....Europa und die Globalisierung
.....Gesellschaftliche Entwicklung
.....Was ist eigentlich "fair" ?
Fairer Kaffee, fair play im Fußball, faires Verhalten im Straßenverkehr - das Wort fair wird oft verwendet. Aber was meint es eigentlich in einem globalen Kontext?......
Wider die Fremdenfeindlichkeit
.....Globalisierung negativ
Viele Menschen betrachten heute die Globalisierung als etwas negatives - und wenn man sich einmal anschaut, was hier als Globalisierung propagiert wird, ist das durchaus verständlich. Es läuft nämlich einiges falsch und nicht so, wie es im Idealfall zu einer ausgewogenen gerechten Welt führen könnte............
Problem: Wohlstand zu Lasten von Billig-Lohnländern
- 26.08.2017: Spiegel Online - Apple: Student arbeitet Undercover in iPhone-Fabrik und ist geschockt
Das Vorstellungsgespräch dauerte 30 Sekunden, dann hatte Dejian Zeng den Job: als Fließbandarbeiter in einer iPhone-Fabrik in Shanghai. Dort erlebte der US-Student, wie gnadenlos Apple Menschen ausbeuten lässt. - 28.07.2013: Spiegel Online - CLW prangert Missstände bei Apple-Zulieferern in China an
Apple steht erneut wegen der Arbeitsbedingungen bei seinen chinesischen Zulieferern in der Kritik. Einem Bericht der Organisation China Labor Watch zufolge, der dem SPIEGEL vorliegt, arbeiten dort sogar mehr als zehntausend Schüler unter teils gefährlichen Umständen.
Problem: "Festung Europa" - die Kehrseite der europäischen Einheit
Problem: Verlust von demokratischen Strukturen in globalen Gemeinschaften
Problem: Weltweite Spekulation mit Lebensraum und Immobilien
Sogar für Menschen, die in normalen Beschäftigungsverhältnissen stehen und nicht einmal schlecht verdienen, können sich mittlerweile oftmals keinen bezahlbaren Wohnraum mehr leisten. Schuld sind nicht selten Spekulationen mit Wohnraum und internationale Investoren, die Wohnungen nur als Kapitalanlage und nicht als Lebensraum betrachten.- 16.05.2016: Zeit Online - Immobilienmarkt: London zerstört sich selbst | ZEIT ONLINE
Globales Kapital vertreibt die Menschen aus der Metropole, die sie überhaupt erst lebenswert machen - 24.02.2016: Spiegel Online - Talia Jane: Silicon Valley leidet unter dem Boom
Talia Jane arbeitet für ein Internetportal, ihr Gehalt wird von der Miete aufgezehrt. Als sie darüber schreibt, verliert sie den Job. Doch ihre Firma kann sich die Region selbst kaum leisten. - 23.10.2015: Spiegel Online - Google-Mitarbeiter lebt auf Parkplatz: Hier sagt Brandon S., warum
Brandon S. arbeitet bei Google - und lebt in einem Truck auf dem Firmenparkplatz in Mountain View. Ohne Strom, ohne fließend Wasser. Warum macht er das?
Problem: Steueroasen und unsoziales Verhalten
Steuern finanzieren die Allgemeinheit und unser ganzes Gesellschaftssytem. Auch wenn es sicher viele Probleme und Unstimmigkeiten gibt: gegen das grundsätzliche Prinzip von Steuern ist sicher erstmal nichts zu sagen.Die Globalisierung bringt aber zusehends die Möglichkeit mit sich, dass gerade die Konzerne, die oft am meisten verdienen, sich ihrer Verantwortung entziehen und Gewinne in sogenannte Steueroasen verlagern. Das ist negative Globalierung vom Feinsten. Ein einfaches Gegenkonzept wäre positive Globalisierung: einheitliche Steuerregelungen weltweit und das weltweite Schliessen von Schlupflöchern - aber hier gibt es noch viel Arbeit zu tun!
- 12.04.2017: Spiegel Online - US-Konzerne schaffen laut Oxfam Billionen in Steueroasen
US-Unternehmen schleusen immer größere Summen am Fiskus vorbei. Einer Studie zufolge haben die 50 größten Konzerne im Jahr 2015 1,6 Billionen Dollar in Steueroasen verschoben - und mehr in Lobbyarbeit investiert. - 27.03.2017: FAZ - Oxfam attackiert Steuerpolitik der EU-Großbanken
Die Entwicklungsorganisation Oxfam prangert die Steuerpolitik der EU-Großbanken an. Auch die deutsche Commerzbank fällt darunter. - 06.11.2014: Zeit Online - Steuern: Luxemburger Steuermodelle sollen Unternehmen Milliarden erspart haben | ZEIT ONLINE
Die luxemburgische Regierung genehmigte offenbar in Hunderten Fällen solche Steuerschlupflöcher. Unternehmen wie die Deutsche Bank, Amazon und Ikea profitierten davon. - 14.10.2014: Spiegel Online - Steuerflucht: Irland schafft Steuerschlupfloch ab
Jahrelang half Irland globalen Konzernen wie Apple und Google, Milliarden am Fiskus vorbeizuschleusen. Nun will die Regierung in Dublin das wichtigste Steuerschlupfloch schließen - der "Double Irish" ist am Ende.
Problem: immer größere Schere zwischen Arm und Reich
- 14.07.2016: Spiegel Online - Südafrika: Fotos von Johnny Miller zeigen Slums neben Villen
Links die Blechhütten, rechts die Villen: Der Fotograf Johnny Miller hat südafrikanische Städte aus der Luft abgelichtet - dort, wo Slums und Nobelviertel sich berühren. Sein Ziel: radikale Kritik.