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Blog: Wachstum über alles? Macht das wirklich Sinn?

Hier finden sich Links, Gedanken, Ideen und mehr rund um die Frage: soll unsere Wirtschaft immer weiter wachsen? Wo liegen Probleme und Grenzen? Was sind Alternativen?

Wachstum ohne Grenzen - geht das überhaupt?

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Endloses Wachstum oder "wieviel Waschmaschinen brauchen Sie eigentlich?"

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Besitzen oder Nutzen oder "Statussymbol Waschmaschine"

"2000 Umdrehungen minimum, blendend strahles weißes Chassis, tiefergelegt, super Durchsatz, kleiner Bord-Computer mit bis zu 40 Programmen. Krass!"

Schon mal gehört? Nein? Nicht verwunderlich: die Waschmaschine hat bis heute doch noch nicht das Status-Symbol eines Sportwagens erreicht. Und so ist die Waschmaschine überraschenderweise ein prädestiniertes Beispiel für eine wichtige Frage: was wollen Sie eigentlich? Wollen Sie etwas wirklich besitzen oder wollen Sie etwas nur benutzen? Wollen Sie eine Waschmaschine besitzen oder wollen Sie mit einer Waschmaschine Wäsche waschen? "Ist doch das gleiche", mag der eine oder andere entrüstet oder zumindest schulterzuckend einwerfen - das ist aber bei genauer Betrachung nicht ganz richtig.

Warum? Folgendes Szenario: welches Interesse hat ein Waschmaschinen-Hersteller, die perfekte Waschmaschine zu bauen? Ohne böses unterstellen zu wollen: nicht ganz das ideale. Warum? Würde er die perfekte, unverwüstliche Waschmaschine bauen, würde jeder, der diese kauft nie wieder eine kaufen, das Geschäft wäre nach kurzer Zeit vermutlich pleite.

Umgekehrt: wollen Sie wirklich hunderte Euros ausgeben für ein Gerät, das dann doch wieder nach 5, 10 oder mal mehr oder weniger Jahren doch kaputt geht?

Aber was wäre die Alternative? Was wäre wenn, ein Hersteller Ihnen die Waschnutzung vermietet? Strom und Wasser inklusive! Sie hätten natürlich fortlaufend Mietkosten, letztendlich wären die aber voraussichtlich nicht höher oder niederiger, als wenn Sie alle 10 Jahre eine neue Maschine anschaffen. Umgekehrt hätte der Hersteller ein vitales Interesse, ein wirklich stabiles, gutes Produkt anzubieten. Und wenn Strom und Wasser in den Vertrag auch nicht mit einfließt, dann hat er zudem auch noch ein mehr als gesteigertes Interesse, seine Waschmaschine sogar umweltfreundlich zu gestalten.

Schwachsinn? Carsharing ist im Prinzip eine ganz ähnliche Variante, die sich mittlerweile mehr als etabliert hat. Warum sollte das nicht auch in anderen Lebensbereichen möglich sein. Auch dieses Prinzip durchbricht das falsche Konzept, nach immer mehr Wachstum zu schreien und zu verlangen. So dreht sich die Perspektive schnell um: nutzen statt besitzen - bei genauer Betrachtung ist es das oft, was man eigentlich möchte.
noch ein verrücktes Beispiel zum Thema Grenzen des Wachstums.....

Netflix erschreckt Anleger mit ernüchterndem Ausblick... so titelt der Spiegel im Januar 2022. Was war passiert? Nun ja, nachdem der Video-Streaming-Anbieter insbesondere in der Corona-Zeit massiv gewachsen war, hatte sich danach das Wachstum massiv verlangsamt.

Echt jetzt? Das erschreckt? Hat hier irgendjemand schon mal überlegt, dass die mögliche Anzahl der Kunden von Netflix einfach gedeckelt ist und Netflix gar nicht endlos wachsen kann? Angenommen jeder Bürger der Welt wäre irgendwann Netflix-Kunde - wer soll denn dann noch dazu kommen? Und irgendwie nutzt sich ein Streaming-Dienst ja auch nicht ab - der geht im Gegensatz zur Waschmaschine einfach nicht kaputt und muss daher auch nicht neu gekauft werden.

Es ist mal wieder ein erschreckendes Beispiel, wie manche Aktionäre und Wirtschaftsexperten denken. Denn eigentlich ist das Konzept ja recht nachhaltig: man mietet hier einen Dienst anstatt etwas zu kaufen....

Der Rebound-Effekt

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Die Endlichkeit der Rohstoffe

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Qualitatives vs. quantitatives Wachstum

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Künstliches Wachstum durch geplante Obsoleszenz

Kennen Sie das: ein neues Produkt, der Garantiezeitraum ist gerade abgelaufen und kurze Zeit später tritt ein Defekt auf. Ist das wirklich immer Zufall?

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Ist es wirklich schlimm, wenn ein Unternehmen auch mal schrumpft?

Finden Sie es nicht auch merkwürdig, dass manche Unternehmen, die jahrelang Millionen oder gar Milliarden Euro, Dollar oder welche Währung auch immer Gewinn machen, schlagartig in große Schwierigkeiten kommen, wenn einmal ein Jahr lang Umsatz und/oder Gewinn stagniert oder leicht zurückgeht? Oder zumindest wird dies nach außen hin in dieser Form publiziert.

Meiner Meinung nach ist das keine solide nachhaltige Basis. Ein gesundes Unternehmen sollte auch Schwankungen aushalten können - nur dann ist meiner Meinung nach ein Geschäftsmodell nachhaltig. Es kann immer mal passieren, dass Umsatz oder Gewinn aus den unterschiedlichsten Gründen zurückgehen. Gewisse Schwankungen sollte ein gesundes Unternehmen nicht nur aushalten können, es sollte auch nicht nervös werden oder schief angeschaut werden - man sollte es auch als normal betrachten, dass es nicht immer nur vorwärts und aufwärts gehen muss, sondern auch mal die andere Richtung nehmen darf.

Arbeiten wir für die Wirtschaft oder soll die Wirtschaft für uns arbeiten?

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Karriere oder Sinn?

Falsch Maß genommen

Wachstum wird heute leider immer noch oft auf eine einzige Zahl reduziert: die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, kurz BIP. Steigt es, suggerieren Regierungen und Medien allzuoft, dass alles wunderbar und im Lot ist. Aber stimmt das wirklich?

Dazu muss man ersteinmal beleuchten, wass sich hinter dem schönen Wort BIP überhaupt verbirgt.

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Die Crux mit dem prozentualen Wachstum: 100% im Plus!

Ein beliebter Wert, um die Entwicklung einer Firma, eines Landes, eines Unternehmens zu beschreiben, ist einen Blick auf das Wachstum zu werfen. Egal, ob Umsatz, Gewinn, Brutto-Inlands-Produkt: oft liest man von einem Gewinnplus von 10%, einem Umsatzplus von 20% und vieles mehr.

Diese Prozentzahlen als aussagekräftig zu bezeichnen ist auf dauer aber schlichtweg Irrsinn. Warum?

Dazu müssen wir mal zurückgehen in die 7. oder 8. Klasse und uns dort nur minimal mit der Schulmathematik beschäftigen.
Schwefi-Brause - die einzige Brause mit dem Geschmack von 100jährigen Eiern

Wir betrachten mal ein erfundenes Unternehmen und behaupten mal unser Produzent von Brause mit Geschmack von eingelegten hundertjährigen Eiern (ja, das war eine riesige Marktlücke seinerzeit!) hat sein Unternehmen im Jahr 2000 gegründet und dort 100.000 EUR Gewinn gemacht. Jetzt verkauft sich die Brause einfach super und wir betrachten mal, was in den Folgejahren so passiert
Jahr 2001
Gewinn: 200.000 => stolze 100% Gewinnplus im Vergleich zum Vorjahr
Jahr 2002
Gewinn: 300.000 => herzlichen Glückwunsch, das läuft ja wahnsinnig gut, aber moment, das sind ja nur noch 50% Gewinnplus - läuft es also doch nicht so gut? Warum 50% Nun weil 100.000/200.000 eben 0,5 ergibt, was gleichbedeutend mit 50% ist.
Jahr 2003
Gewinn: 400.000 => was will man mehr? Nun ja, aber nun sind es plötzlich nur noch 33% mehr Gewinn im Vergleich zum Vorjahr - wird das Geschäft also immer schlechter?
Jahr 2004
Gewinn: 500.000 => die Brause läuft einfach wie geschmiert, und trotzdem macht das arme Unternehmen nur gerade mal noch 25% Gewinnplus - da scheint ja irgendwas gar nicht mehr zu stimmen - vor 3 Jahren waren es doch noch 100% Gewinnplus?
Jahr 2009
Wir überspringen mal ein paar Jahre, im Jahr 2008 haben wir bei gleichbleibender Entwicklung 900.000 EUR Gewinn gemacht. Dieses Jahr machen wir zum ersten Mal einen Gewinn von sage und schreibe einer Million Euro. Gewinn ist doch richtig gut, oder? Das ist das, was nach Abzug der Kosten und so übrig bleibt! Also machen wir mal eine extragroße Flasche der Brause zur Feier des Tages auf. Nun da nimmt so ein Kleingeist einen Taschenrechner zur Hand und meckert, dass es nur noch 11% Gewinnwachstum im Vergleich zum Vorjahr waren (man rechne 100.000/900.000) - scheinbar flaut das Wachstum deutlich ab - hat man am Anfang doch sogar noch 100% Gewinnwachstum gehabt. Und schon ist die schöne Stimmung vermiest.
Fällt Ihnen was auf?
Das ganze ist irgendwie Äpfel mit Birnen vergleichen. Der Gewinn unseres Brauseherstellers wächst und wächst solide und fröhlich vor sich hin. Betrachte ich aber die relative Gewinnentwicklung, schrumpft diese. Ist das wirklich bedenklich oder einfach nur falsch maß genommen? Wohl eher letzteres! Und irgendwie ist es im großen gar nicht soviel anders. Da heißt es: Deutschland wächst dieses Jahr nur noch um 0,5% und sogar im armen China sinkt das Wachstum von 12% auf nur noch 8% (die Zahlen sind nur pi-mal-Daumen dem Jahr 2013 entlehnt und sicher nicht korrekt sondern nur beispielhaft ;-)

Aber wenn man mal schaut, wie das ganze absolut betrachtet ausschaut, erhält man einfach ein anderes Ergebnis.

Mal davon unabhängig davon, ob dauerhaftes Wachstum gut oder schlecht ist (nach allem, was wir sehen, ist es nicht nur schlecht, sondern wohl eher auf Dauer ein Ding der Unmöglichkeit): wenn Sie wirklich Zahlen betrachten wollen, lassen Sie sich nicht von irgendwelchen Prozentzahlen in den Medien schocken. Schauen Sie mal tiefer und überlegen Sie einfach, wie diese Zahlen überhaupt zu Stande kommen: ganz viel relativiert sich dann sehr schnell.

Das Brutto-Glücksprodukt - oder: was wollen wir eigentlich?

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Bruttonationalglück

Kaizen

Muss auch immer alles radikal neu werden? Es gibt auch Ansätze, die darauf abzielen, bestehende Systeme sanft aber beständig zu optimieren und weiter zu entwickeln. Eine dieser Philosophien stammt aus Fernost: Als Kaizen bezeichnet man eine japanische Philosophie, deren Ziel die kontinuierliche Verbesserung ist. Bei Kaizen werden aber nicht nur Arbeitsvorgänge analysiert und optimiert, auch das Wohlergehen der Mitarbeiter spielt eine große Rolle! Durch Optimierung und Strukturierung will man auch "Mehrzeit" schaffen, damit die Mitarbeiter mehr Muße und Zeit für Kreativität und eigene Entwicklung zur Verfügung haben.

Neue Werte müssen sexy sein

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Wachstum von Wissen, Ethik und Mitmenschlichkeit

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Die Lofoten
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