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Hintergrund: Frachtschiffe und Güterverkehr

Gütertransport mit Schiffen

Problem: Einsatz von Schweröl als Treibstoff

Der Großteil der Güterschiffe weltweit wird mit Schweröl angetrieben, das eigentlich ein Abfallprodukt der Dieselproduktion ist. Dreckiger geht es kurz gesagt nicht: soviel Abgase wie bei der Verbrennung von Schweröl freigesetzt wird, gibt es bei keinem anderen fossilen Brennstoff. Zumal Güterschiffe oft auch unter der Billigflagge von Ländern ohne irgendwelche Umweltauflagen unterwegs sind und nicht mal eine Abgasreinigung an Bord haben.

Auch in den Häfen laufen die Motoren oft munter weiter, da die Schiffe auch dort mit Energie versorgt werden müssen, und verpesten die Luft vor Ort.

Ein weiteres Problem: Damit Schweröl in die Maschine fließen kann, muss die zähe Masse aufgeheizt und gefiltert werden. Es entsteht ein Schlamm-Rückstand der sogenannte "Sludge", der gerne auch mal unauffällig auf hoher See entsorgt wird. So wollen manche Reeder die Entsorgungsgebühren sparen

Alternative: Einsatz von Ammoniak als Treibstoff

Alternative: Einsatz von Methanol als Treibstoff

Alternative: Elektroantriebe auf Kurzstrecken

Alternative: Landstrom-Anschlüsse

Damit bei den Liegezeiten in den Häfen nicht die Luft durch die laufenden Motoren verschmutzt wird, ist es zwingend nötig, in den Häfen sogenannte Landstrom-Anschlüsse zur Verfügung zu stellen. Der Name verrät es: es ist quasi eine große Steckdose, in die sich die Schiffe im Hafen einstöpseln können und so während der Liegezeit ihre Energie beziehen. Somit kann während der Liegezeit zum Beispiel regenerative Energie für alle nötigen Arbeiten verwendet werden.

Die Häfen müssen natürlich eine entsprechende Infrastruktur bereit stellen und auch die Schiffe müssen entsprechend gebaut werden - beides ist leider nicht selbstverständlich.

Alternative: Güterschiffe mit modernen Segelvarianten

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Alternative: Frachtschiffe mit Flettner-Rotor

Alternative: Gütertransport mit "echten" Segelschiffen

Skysail (Photo: SkySails Group - SkySails Marine)
Was jeder selbst tun kann...

Die Antwort ist ziemlich einfach: darauf achten, regional einzukaufen! Ich würde den globalen Güterverkehr nicht global als schlecht bezeichnen (wenn eben wichtige umwelttechnische Regeln beachtet werden - die Lösungen gibt es, nur der Wille zum Einsatz ist noch sehr zurückhaltend), aber wenn man regional kauft, weiß man, wo die Dinge herkommen, hat doch eine gewisse Sicherheit, dass Sozialstandards und Umweltstandards, die in der EU einfach besser sind als in manch anderen Gegenden der Welt, eingehalten werden und spart auf jeden Fall lange Transportwege.

Problem: Giftige Lacke an der Aussenhaut

Giftige Lacke, sogenannte Antifouling-Lacke, werden an Frachtschiffen eingesetzt, um das Bewachsen des Rumpfes durch Muscheln, Algen und andere Meeresorganismen zu verhindern. Diese Biofouling-Schicht kann den Wasserwiderstand erhöhen und den Treibstoffverbrauch deutlich steigern.

Das Problem dabei:
  • Umweltschäden: Viele dieser Lacke enthalten Biozide wie TBT (Tributylzinn) oder Kupferverbindungen, die sich im Wasser lösen und Meeresorganismen schädigen können. Sie wirken nicht nur lokal, sondern breiten sich über das Ökosystem aus.
  • Langfristige Belastung: Einige Substanzen sind langlebig und reichern sich in Sedimenten und Nahrungsketten an, was ganze Lebensgemeinschaften beeinflussen kann.
  • Internationale Verbote: Besonders giftige Stoffe wie TBT wurden durch die IMO (Internationale Seeschifffahrtsorganisation) verboten, aber auch moderne Alternativen mit Kupfer sind ökologisch umstritten.
Umweltfreundlichere Alternativen:
  • Silikon- und Polymerbeschichtungen: Diese glatten, ungiftigen Oberflächen erschweren die Anhaftung von Organismen mechanisch, ohne Biozide freizusetzen.
  • Ultraschalltechnologie: Einige Systeme nutzen Schallschwingungen, um Biofouling zu verhindern - vor allem bei kleineren Schiffen.
  • Biologisch abbaubare Lacke: Neue Entwicklungen setzen auf biologisch aktive, aber umweltverträgliche Wirkstoffe, die sich schnell abbauen.
  • Nano- und Strukturtechnik: Inspiriert von Haihaut oder Lotusblättern wird an Oberflächen gearbeitet, die durch Mikrostrukturierung selbstreinigend wirken.
Diese umweltfreundlicheren Methoden sind zwar oft teurer in der Anschaffung oder Wartung, bieten aber langfristig Vorteile für Umwelt und Image der Reedereien.

Problem: Verklappung von Müll auf offener See

Problem: Umgehen von Umweltstandards durch Registrierung unter Billig-Flaggen

Container Frachtschiff

Problem: Einschleppung fremder Arten durch Ballastwasser

Problem: Schiffsunglücke

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